Recherche

Ein Thema lauert überall

Wenn journalistische Spürnasen auf Themensuche gehen, dann fahnden sie nach einer Neuigkeit (X heiratet Y), recherchieren einen Verdacht (Spendengeld in einem Unternehmen versickert) oder gehen dem Hinweis eines Informanten nach. Wo der Journalist hinsieht, findet er Themen, über die er schreiben kann.

 

Was dann aber wirklich „zum Thema“ wird, ist oft Glücks- und Erfahrungssache. Auf lokaler Ebene ist es natürlich ein Thema, wenn eine alte Frau von einem Radfahrer angefahren wurde. Es ist wichtig, sich zu überlegen, für welche Leserschaft das Thema von Interesse sein kann. Dann lohnt es sich, herauszufinden, welche Zeitung dort gelesen wird. Dieser Zeitung kann man das Thema telefonisch oder per E-Mail mit einem Exposé anbieten. Glückssache ist, wenn an diesem Tag keine andere große Nachricht auf die Redaktionstische flattert. Dann hat man gute Chancen, sein Thema prominent zu platzieren. Denn je größer eine Geschichte ist und je besser sie platziert ist, desto mehr Geld und Anerkennung bekommt man.

 

Wenn man jedoch ein Thema hat und nicht genau weiß, welches Medium sich dafür am besten eignet, lohnt sich ein Blick ins Internet: Netzwelt, Pressekatalog, PZ-online oder Journalistenlinks bieten eine gute Liste vieler deutschsprachiger Zeitungen. Alternativ kann man auch in Journalisten-Diskussionsrunden wie jonet oder journalismus.com anfragen und sich dort Tipps holen. Aber am allerbesten ist es, in den gut sortieren Zeitschriftenhandel zu gehen und zu stöbern. Dann das Impressum herausschreiben und bei dem leitenden Redakteur für das jeweilige Ressort anrufen und das Thema kurz umreißen.